Bericht von Ursula Ochs über die Nepalreise im März 2024

Als wir - das sind Claudia und ich - in der Dämmerung den Flughafen verlassen, bezaubert uns Kathmandu durch schöne Illuminationen der unzähligen Tempel. Das Hotel Vajra ist eine Oase der Ruhe. Für die Fahrt nach Gorkha am nächsten Tag benötigen wir sieben Stunden für ca. einhundert Kilometer. Insoweit hat sich in den 19 Jahren, in denen ich Nepal bereise, wenig verändert. Die Baustellen sind immerwährend.

Abends werden wir von Herrn Janak und seiner Frau Sita herzlich willkommen geheißen. Die Old Capital Secondary School (OCS) überrascht uns mit einem tollen Programm. Bimpal, Sujhana, Diya und Sandhya tanzen, Priya singt wunderschön und fünfhundert Schüler*innen geben eine tolle Aufführung.

Danach begrüßen wir unsere Schüler*innen. Die Wiedersehensfreude ist auf beiden Seiten groß. Die Briefe und kleinen Geschenke der Pat*innen werden stolz entgegengenommen.
Die Schule wurde im letzten Jahr aufwendig saniert und strahlt in in neuem Glanz. Das Bildungsangebot wurde wesentlich erweitert, sodass alle unsere Schüler *innen nach der 10. Klasse dort ihre dreijährige Berufsausbildung in Pharmacy und Health Assistant oder die Klassen 11 und 12 in den Bildungszweigen Computer Science, Science, Hotelmanagement and Law absolvieren können. Leider musste das Hostel wegen Platzmangels - aber auch wegen erdbebenbedingter Schäden - ausgelagert werden und die Kinder haben dort nicht mehr die Freiheiten wie auf dem großen Schulgelände. Das neue Hostel kann erst in drei Jahren gebaut werden.
Die Gespräche mit Herrn Janak und dem neuen Hauptanteilseiger und administrativen Direktor Herrn Surendra sind lang, aber fruchtbar.

Das Highlight ist unser gemeinsamer Ausflug mit den Kindern zum Durbar Square und ins Museum.
Auf unserer abenteuerlichen Weiterreise mit Herrn Janak in die abgelegenen Dörfer treffen wir die Eltern unserer neuen Schüler*innen alle in ihren ärmlichen Häusern bzw. Hütten an. Der kleine Samar wohnt mit seinem Großvater und seinem kleinen Bruder zusammen, da sich der Vater umgebracht und die Mutter neu geheiratet hat ohne die Kinder mitzunehmen. Was für ein trauriges Schicksal! Priya Hamal hat noch sieben weitere Geschwister...

Priya – siehe Foto No. 10 - wünscht sich so sehr eine Patin! Sie tanzt beim Ausflug mutig als Erste und ist uns besonders zugewandt und dankbar. Priya kam vor drei Jahren von einer Dorfschule ohne Englischkenntnisse in unser Projekt an der OCS und wird dieses Jahr in die 10. Klasse versetzt. Eine stolze Leistung!

Unsere vier Schüler*innen in Kathmandu besuche ich in den Schulen und alle jungen Erwachsenen in Berufsausbildung und im Bachelorstudium treffe ich auch mit großer Freude.

Amppipal muss ich schweren Herzens endgültig "Adieu' sagen. Ich war so gerne hier.
Wir kommen hier mit vielen bewegenden Eindrücken, aber auch völlig erschöpft, an. Mangels anderer Gelegenheit kommen wir auf dem Bauernhof der Eltern einer unserer Studentinnen unter.
Die bewohnten Vogelnester in unseren Zimmern zwingen uns jedoch neben einigen anderen Unzulänglichkeiten zur sofortigen Weiterreise am nächsten Tag. Wir stoßen auf Unverständnis, da Vogelnester im Haus doch so viel Glück bringen sollen.

Möge das Glück uns allen bei der weiteren Unterstützung unserer Schüler*innen hold sein!

gez. Ursula Ochs

Im März 2024

P.S.: Unser Vorstandsmitglied Claudia Schlitz, die mich bei allen Gesprächen und Treffen begleitet, ist eine große Unterstützung für mich. Hin und wieder stimmt sie mit den Kindern ein Liedchen an und wagt ein Tänzchen. Mit ihrer fröhlichen, zugewandten Art gewinnt sie hier schnell die Herzen der Menschen.

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